Montag, 27. Oktober 2014

Victor





Freunde
Während unserer Zeit im Projekt werden wir von Victor unterstützt, einem aus Zimbabwe stammenden Arbeiter. Victor ist arbeitslos wie jeder vierte Südafrikaner und verdient sein Geld meist als Aushilfskraft für körperliche Arbeiten. Um einen „Job“ zu bekommen, stellt er sich, zusammen mit ca. 100 anderen Arbeitern wie Maurern, Gärtnern und vielen mehr an eine bestimmte Straßenecke in Kapstadt und hofft auf eine Tages- oder Wochenarbeit. Über die gesamte Stadt verteilt findet man Dutzende dieser Ecken und Sammelstellen von Arbeitsuchenden. Mit solcher Arbeit verdient Victor zwischen 1.000 und 2.000 Rand pro Monat, was etwa 70 - 140 € entspricht. Florian hat die Absicht, ihn Anfang nächsten Jahres als dauerhaften Ersatz von Mekedi, einem Angestellten, der das Projekt für sein Studium verlassen möchte, einzustellen. Victor ist sehr diszipliniert und arbeitet fleißig. Leider verfügt er nur über ein sehendes Auge, da das linke bei einem nächtlichen Raubüberfall in Kapstadt, bei welchem ihm sein Geld und Handy gestohlen wurden, schwer von einem Messer beschädigt wurde. Viele Arbeitgeber schrecken aufgrund dieser Äußerlichkeit davor zurück, ihn einzustellen, da sie hinter der Verletzung eine einschlägige Geschichte vermuten. Darin sieht Florian einen weiteren Grund, ihn einzustellen.
Da Victor eine sehr positiv eingestellte und umgängliche Person ist, ist die Arbeit mit ihm für die gesamte Gruppe sehr angenehm und unterhaltsam. Mit seiner leicht fremden und sehr direkten Art sind alle Gespräche mit ihm sehr interessant.
Ehrenmitglied der HHH

Ich habe mich während der Arbeit schon sehr früh mit ihm angefreundet, da wir lange Zeit gemeinsam an der Hecke gearbeitet haben. Außerdem habe ich großes Interesse an seiner Lebensgeschichte. Seit dem zweiten Arbeitstag schmiere ich Lunchbrote für ihn, damit er nicht nur mit uns zusammen arbeitet, sondern auch mit uns gemeinsam Lunch einnimmt. Etwas verdattert saß Victor an diesem Tag mit an unserem Esstisch und bekam ein Peanut-Butter-Jam-Brötchen. Seitdem reden wir über die unterschiedlichsten Themen wie Musik oder die verschiedenen Landessprachen wie Zulu und Xhosa, aber hauptsächlich redet Victor von sich und seinem Leben.
So hat er erzählt, dass er in einem ähnlichen Projekt wie Vulamasango aufgewachsen ist und die Möglichkeit bekommen hat, in Zimbabwe zur Schule zu gehen, diese jedoch abgebrochen hat und mit 16 nach Südafrika gekommen ist, um nach Arbeit zu suchen.
Diese Gespräche haben mich dazu veranlasst, mit Florian über Victor zu reden, und ihm meinen persönlichen Wunsch zu unterbreiten, Victor eine Chance im Vulamasango-Projekt zu geben.

Daniel

Victor in seinem Element

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